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Ich bin Opfer! – 5 Punkte die Sie als Führungskraft und Ihr Unternehmen vom Tun abhalten.

Wir Menschen sind extrem produktiv, zumindest wenn es um Worte geht. Wir wissen nach dem verlorenen Länderspiel genau, was der Teamchef falsch gemacht hat. Warum hat der Nachbar ein größeres Auto? – Der hatte einfach mehr Glück und gut geerbt. Warum Mustermann der neue Abteilungsleiter wurde? – Weil er oder seine Frau den Chef kennt. Wieso das Konkurrenzunternehmen schneller wächst? – Der Eigentümer wirft dort mehr Kohle rein. Wir Menschen sind Meister des Konstruierens.

Es gibt noch viele Beispiele zu diesen und ähnlichen Punkten. Wir sind gerne Opfer. Wir schauen auch gerne auf andere. Bei anderen setzen wir strengere Maßstäbe an als bei uns selbst. Das schlägt sich durch alle Lebensbereiche, egal ob bei einem selbst, im Privaten, im Unternehmen, oder bei Sport und Freizeitgestaltung. „Ich bin Opfer!“, ein verzichtbarer Glaubenssatz. Warum ein verzichtbarer Glaubenssatz? Weil dieser Satz die kürzeste Form das Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit ist. 

Sie wollen aber nicht Mainstream sein. Sie wollen auch nicht länger Opfer sein. Deshalb beschreibe ich Ihnen die 5 Punkte, die Führungskräfte zu Opfer machen und Unternehmen vom Tun abhalten. Ich zeige Ihnen auch was man dagegen tut kann.

1. Sie machen alles selbst

Die besten Führungskräfte sind nicht diejenigen, die alles selbst am besten können. Exzellente Führungskräfte erkennen den Unterschied zwischen Selbermachen und Führung. Sie sind in der Lage zu Delegieren und fordern Ergebnisse ein. Delegieren ist wie ein Handwerk. Man kann es lernen, trainieren und perfektionieren. Wenn sie als Führungskraft dann auch noch erkennen, wann Sie in die Selbermachen-Falle tappen, dann sind Sie am richtigen Weg. Und noch etwas…hören Sie auf der beste Fachexperte in Ihrem Team zu sein.

2. Sie trauen Ihren Mitarbeitern nichts zu

Sie haben verstanden und auch akzeptiert, dass Sie nicht der beste Fachexperte in Ihrem Team sind. Diese Rolle gehört jemand anderem. Jemandem im Team, der sich das traut. Viele im Team trauen sich das. Sie als Führungskraft können das ihren Mitarbeitern zutrauen und darauf vertrauen, dass diese Sie nicht enttäuschen werden. Trauen Sie sich und Ihren Mitarbeitern. Sie werden Grenzen verschieben. Und wenn Sie es bis jetzt noch nicht verstanden haben, dann lösen Sie auch die Spezialaufgaben weiter selbst.


3. Sie beauftragen mehrere Mitarbeiter mit denselben Aufgaben

Wenn Sie wollen, dass gar nichts weitergeht und sich die Leute im Tratsch verlieren, wie es zu Beginn beschrieben ist, dann beauftragen Sie mehrere mit gleichlautenden Aufträgen. Am besten sagen Sie es den Mitarbeitern auch, dass Sie das tun. Wenn Sie glauben, dass das den Wettbewerb entfacht, dann sind Sie am Holzweg. Oder wie würden Sie sich fühlen und reagieren, wenn die Chefin dem Kollegen dieselben Aufgaben zuweist?


4. Sie beauftragen Aktivitäten und nicht Ergebnisse

Seien Sie eine exzellente Führungskraft und steuern Ihren Bereich durch Ergebnisse und nicht durch Aktivitäten-Management und Aktivitäten-Controlling. Was ich damit meine? Sie dürfen Ihren Mitarbeitern sagen „Was“ zu tun ist. Lassen Sie Ihnen aber den Freiraum „Wie“ sie es tun. Sie geben gerne Leitplanken und Hinweise, was sie erwarten und dadurch weisen Sie den Weg. Entmündigen Sie Ihre Mitarbeiter nicht. Sie werden es Ihnen mit der Extrameile und mit sensationellen Ergebnissen danken. Dazu braucht es aber auch klare Ziele und Ausrichtung. Das passiert, in dem man die Maßnahmen zur Zielerreichung gemeinsam erarbeitet. Das ist sinnvoll. Bereits im Text ist merkbar, dass es um Sinnstiftung geht. Wenn man weiß, wofür und warum man was tut, dann passiert das mit mehr Einsatz und mehr Kraft. Probieren Sie es aus. Freuen Sie sich über die „erwartbare“ unerwartete Extrameile Ihrer Mitarbeiter.  


5. Sie konzeptionieren sich zu Tode

Bei dem Artikel geht es darum, was uns vom Tun abhält. Das Erste ist: Finden Sie ausreden, warum es nicht geht! Das Zweite: Finden Sie Gründe, warum Sie oder Ihre Mitarbeiter es nicht machen können! Das Dritte: Machen Sie ein Konzept und adaptieren Sie es. Danach verbessern Sie es. Im Anschluss verfeinern Sie es. Wenn das erledigt ist, dann machen Sie noch mehrere Varianten. – Ich stimme Ihnen zu. Das liest sich ziemlich absurd. Ist aber leider Realität. Ich kenne viele Fälle, wo das Konzept mehrmals vorgelegt wird um es einer Entscheidung zuzuführen. Wenn in der Konzeptphase schon die gesamte Energie verbraucht wird, wie ist man dann in der Lage in die Umsetzung zu kommen. Konzeptionsweltmeister sind wir alle, leider auch viel zu oft Umsetzungsameisen. Das lässt sich mit drei einfachen Buchstaben ändern. – Tun!

5plus1: Der Konjunktiv als unüberwindbarer Endgegner

Tun! – Das ist in Wirklichkeit das Geheimnis des Erfolgs, das kein Geheimnis ist. Ins Tun kommen! – Man ist mittendrin. Man hat begonnen. Man ist in der Umsetzung. Das ist alles proaktiv. Und falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist: In diesem Artikel kommen die Wörter sollte, müsste und könnte nur einmal vor. Genau hier, um zu beschreiben, dass das der Konjunktiv ist. Ich hasse den Konjunktiv. Der Konjunktiv hat nichts mit Tun zu tun!

Wenn Sie sich bei dem einen oder anderen Punkt (auch mit einem Schmunzeln) als Opfer sehen, dann nehmen Sie sich 99 Sekunden Zeit um den Führung mit Pfeffer Schnelltest zu machen. Sagen Sie dem Konjunktiv proaktiv den Kampf an.